Belladonna
Belladonna, liebe Leser, lassen sie sich diesen Namen einmal auf der Zunge zergehen. „Belladonna“, mit viel lllll und noch mehr nnnnnn, genau so, wie es unsere italienischen Nachbarn aussprechen (die Hände müssen Sie dazu nicht unbedingt einsetzen). „Belladonna“ das klingt wie Harry Bellafonte und Madonna in Einem, und ist doch der Name einer der giftigsten Pflanzen Europas. Genau genommen heißt der botanische Name „Atropa belladonna“. Kein anderer als der berühmte Karl von Linne´, der Vater der modernen Taxonomie im Naturreich, hat diesen Namen geprägt. Er steht als wissenschaftlicher Name für den Volksnamen „Tollkirsche“. Der Name „Atropa“ kommt von der griechischen Schicksalsgöttin Atropos und bedeutet im Griechischen so viel wie „absolut tödlich“. Der Beiname Belladonna ist italienischen Ursprungs und heißt „schöne Frau“. Er hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass sich früher die Damen der feinen Gesellschaft den Saft der Tollkirsche in die Augen träufelten. Die Folge war, dass sich die Pupillen erweiterten und der Dame einen noch tagelang verträumten Blick verlieh, der ihre Verehrer in Verzückung geraten lassen sollte. Und somit .... aber lassen wir das!
Weil diese zu den Nachtschattengewächsen gehörende Pflanze in und um Jettingen in den Wäldern häufig zu finden ist, sehen wir es als unsere Aufgabe an, auch auf die nicht unerhebliche von dieser Pflanze ausgehende Gefahr hinzuweisen. Gerade jetzt, zum Ende des Sommers bildet die Tollkirsche ihre schwarzen, verlockenden Früchte aus, und die wachsen am Wegrand in unmittelbarer Reichweite von Kindern. Eine kleine Kinderhand voll dieser süßlich schmeckenden Beeren kann schon den Tod herbeiführen. Nicht nur die Beeren, sondern alle Teile der Pflanze sind hochgiftig. Sie enthalten das Gift „Atropin“ und einen Mix weiterer Alkaloide, welche schon in kleiner Dosis quälenden Durst, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Pulsverlangsamung, Herzklopfen, Kopfweh, Zittern, schwankenden Gang, Delirien, Sinnestäuschungen, Krämpfe, plötzlich ausbrechenden Wahnsinn (daher der Name „Tollkirsche“), Lähmung, Aufhören der Atmung, Blaufärbung des Gesichts, Herzstillstand und schlussendlich den Tod herbeiführen. Alles in Allem ein Grund, Kinder über die Gefahren dieser Pflanze intensiv aufzuklären und ihnen einzuschärfen, dass sie Pflanzen und Früchte die sie nicht kennen, nicht anfassen. Bei Vergiftung ist sofort Erbrechen herbeizuführen und umgehend ein Arzt zu rufen.
Gleichwohl, wo in der Natur größte Giftigkeit vorkommt, da erwächst auch größte Heilkraft. So werden Präparate aus der Tollkirsche in der Medizin für eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Sie dürfen allerdings nur gegen ärztliches Rezept verabreicht werden. Eine weitere segensreiche Wirkung entfaltet das Atropin als Gegengift gegen einige Pflanzenschutzmittel wie E605 und gegen eine Reihe von Nerven-Kampfstoffen.
Ulrich Kipp
Belladonna, liebe Leser, lassen sie sich diesen Namen einmal auf der Zunge zergehen. „Belladonna“, mit viel lllll und noch mehr nnnnnn, genau so, wie es unsere italienischen Nachbarn aussprechen (die Hände müssen Sie dazu nicht unbedingt einsetzen). „Belladonna“ das klingt wie Harry Bellafonte und Madonna in Einem, und ist doch der Name einer der giftigsten Pflanzen Europas. Genau genommen heißt der botanische Name „Atropa belladonna“. Kein anderer als der berühmte Karl von Linne´, der Vater der modernen Taxonomie im Naturreich, hat diesen Namen geprägt. Er steht als wissenschaftlicher Name für den Volksnamen „Tollkirsche“. Der Name „Atropa“ kommt von der griechischen Schicksalsgöttin Atropos und bedeutet im Griechischen so viel wie „absolut tödlich“. Der Beiname Belladonna ist italienischen Ursprungs und heißt „schöne Frau“. Er hat seinen Ursprung in der Tatsache, dass sich früher die Damen der feinen Gesellschaft den Saft der Tollkirsche in die Augen träufelten. Die Folge war, dass sich die Pupillen erweiterten und der Dame einen noch tagelang verträumten Blick verlieh, der ihre Verehrer in Verzückung geraten lassen sollte. Und somit .... aber lassen wir das!
Weil diese zu den Nachtschattengewächsen gehörende Pflanze in und um Jettingen in den Wäldern häufig zu finden ist, sehen wir es als unsere Aufgabe an, auch auf die nicht unerhebliche von dieser Pflanze ausgehende Gefahr hinzuweisen. Gerade jetzt, zum Ende des Sommers bildet die Tollkirsche ihre schwarzen, verlockenden Früchte aus, und die wachsen am Wegrand in unmittelbarer Reichweite von Kindern. Eine kleine Kinderhand voll dieser süßlich schmeckenden Beeren kann schon den Tod herbeiführen. Nicht nur die Beeren, sondern alle Teile der Pflanze sind hochgiftig. Sie enthalten das Gift „Atropin“ und einen Mix weiterer Alkaloide, welche schon in kleiner Dosis quälenden Durst, Heiserkeit, Schluckbeschwerden, Pulsverlangsamung, Herzklopfen, Kopfweh, Zittern, schwankenden Gang, Delirien, Sinnestäuschungen, Krämpfe, plötzlich ausbrechenden Wahnsinn (daher der Name „Tollkirsche“), Lähmung, Aufhören der Atmung, Blaufärbung des Gesichts, Herzstillstand und schlussendlich den Tod herbeiführen. Alles in Allem ein Grund, Kinder über die Gefahren dieser Pflanze intensiv aufzuklären und ihnen einzuschärfen, dass sie Pflanzen und Früchte die sie nicht kennen, nicht anfassen. Bei Vergiftung ist sofort Erbrechen herbeizuführen und umgehend ein Arzt zu rufen.
Gleichwohl, wo in der Natur größte Giftigkeit vorkommt, da erwächst auch größte Heilkraft. So werden Präparate aus der Tollkirsche in der Medizin für eine Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. Sie dürfen allerdings nur gegen ärztliches Rezept verabreicht werden. Eine weitere segensreiche Wirkung entfaltet das Atropin als Gegengift gegen einige Pflanzenschutzmittel wie E605 und gegen eine Reihe von Nerven-Kampfstoffen.
Ulrich Kipp