Hilfreich war für die Menschen des Mittelalters nach langen und entbehrungsreichen Winterwochen das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria), dessen gelbe Blüten sich schon im zeitigen Frühjahr öffnen. Die jungen Blätter dieser Pflanze brachten nach der vitaminarmen Kost des Winters einen ersten, kräftigen Schub an Vitamin C und bewirkten so, dass dem Schrecken des „Scharbock“ ein Ende bereitet wurde. Scharbock ist ein alter Name der Vitaminmangelkrankheit, welche wir heute als Skorbut bezeichnen. Der extreme Mangel an Vitamin C zeigte sich dadurch, dass das Zahnfleisch der Menschen heftig zu bluten anfing und die Zähne locker wurden. Im schlimmsten Fall fielen sie aus und waren damit unwiederbringlich verloren. Steht das Kraut allerdings in der Blüte, bildet sich das schwach giftige Alkaloid Protoanenmonin. Daher ist vom Konsum blühender Pflanzen abzuraten. Der lateinische Name „Ranunculus ficaria“ kennzeichnet diese Pflanze als zur Familie der Ranunkeln (Ranuculaceae) zugehörig. Den Beinamen „ficaria“ erhielt sie wegen der feigenwarzenähnlichen Form der Wurzelknöllchen.
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