Blütezeit: März bis April, in manchen Jahren vereinzelt noch einmal im August
Ein blaues Wunder
Hallo liebe Naturfreunde, heute haben wir einen besonders interessanten Tipp für euch. Zu den ersten Frühlingsblühern gehört die gewöhnliche Küchenschelle . Sie ist eine Pflanze aus der Familie der Ranunkeln, und ist in der Natur draußen stark bedroht. Wie die meisten Ranunkulaceae (Hahnenfußgewächse) ist auch diese Pflanze giftig. Besonders für Hunde soll das enthaltene Alkaloid Protoanemonin lebensgefährlich sein. Beim Menschen kann es zu heftigen Hautreizungen sowie zu Kreislauf- und Atemlähmungen führen. Nur anschauen und sich an der Blume erfreuen ist allerdings völlig unschädlich!
Der Name Pulsatilla kommt aus dem Lateinischen von "pulsare" = schlagen, läuten, da die Blüte entfernt an eine Glocke erinnert. Unklar ist die deutsche Bezeichnung "Küchenschelle". Diese könnte sich auf "Kuhglocke" beziehen und müsste dann aber "Kühchenschelle" geschrieben werden. Tatsächlich findet man sie in alten botanischen Beschreibungen noch so.
Glücklicherweise können wir ganz in unserer Nähe noch ein umfangreiches Vorkommen bestaunen. Gerade in diesen Tagen blühen an den Hängen des Kochartgrabens bei Reusten hunderte dieser blauen Frühlingsblumen. Ein Naturschauspiel der ganz besonderen Art wartet da in den nächsten beiden Wochen auf Sie. Wenn Sie Lust haben, dann gönnen Sie sich und Ihrer Familie mal einen Spaziergang am Samstag- oder Sonntagnachmittag.
Sie können Ihr Auto auf dem Kirchberg in Reusten parken. Gleich beim Sportplatz gegenüber finden Sie einen Parkplatz von dem aus Sie sich nach Westen wenden. Immer an der Hangkante entlang. Nach etwa 20 Minuten (im Kurschritttempo dauert es etwas länger), bevor der Weg in einem Linksbogen ins Tal führt, befindet sich linker Hand am Ende einer Schlehenhecke ein kahler Aussichtsplatz von dem aus Sie einen wunderschönen Blick über den Kochartgraben haben. Direkt zu Ihren Füßen finden Sie dann das besagte „Blaue Wunder“. Bitte bleiben Sie auf der Kuppe, denn ein Ausflug im Hang ist nicht ungefährlich und vor allem wegen der dünnen Humusdecke für die dortige Pflanzenwelt enorm schädigend.
Ki.