Zukünftiges Biotop "Kurze Mark"
Unser Sorgenkind
Noch liegt er still da, der kleine Weiher im Gewann „Kurze Mark“, und dient den Bäumen rundum als Spiegel. Doch schon zeigt sich das erste Grün der im letzten Jahr eingebrachten Wasserpflanzen und einige zarte Huflattich-Blüten künden vom nahen Frühling. Vor zwei Jahren als Ausgleich für den brachialen Eingriff in die Natur durch den Bau der Umgehungsstraße entstanden, soll er als Lebensraum für die Amphibiengesellschaft dienen, welche in dem früheren Sumpfloch ein ärmliches Dasein fristete. Oft wurden mehrere Jahre hintereinander die Jungtierpopulationen durch Austrocknung komplett vernichtet, weil der karstige Untergrund das Wasser nicht halten konnte. Um dies in Zukunft zu verhindern hat die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Böblingen beschlossen, die „Pfütze“ so zu vergrößern, dass ein komplettes Austrocknen auch in regenarmen Sommern verhindert wird. Eine Abdichtung mittels einer Teichfolie und ein Kolk von 5 Metern im Durchmesser und fast 1,5 m Tiefe soll dies sicherstellen. Schon im letzten Jahr waren die ersten Erfolge zu erkennen als mehrere Krötenpaare dort laichten und tausende Kaulquappen für erstes Leben im Weiher sorgten. Des Weiteren konnten schon wieder Molche und deren Larven sowie eine Wasserkäferart beobachtet werden. Nach noch unbestätigten Meldungen sollen auch wieder Blutegel, welche von den Wildschweinen eingebracht worden sein könnten, mit von der Partie sein.
Erste Huflattichblüten
Mit der Zeit wird noch mehr Leben einkehren. Im Jahr 2014 pflanzte die Jugend der Naturschutzgruppe eine Menge Wasser- und Sumpfpflanzen ein, weil man beim Ausbaggern dummerweise auch die gelben Schwertlilien gleich mit entsorgt hatte. Neben anderen werden Binsen, Pfeilkraut, Froschbiss, verschiedene Wassergräser, Kalmus und Seerosen dafür sorgen, dass sich wieder vermehrt Insekten ansiedeln. Viele von ihnen brauchen wie die Libellen, um nur ein Beispiel zu nennen, das Wasser zur Eiablage und als Lebensraum für ihre Larven ehe sie dann im Endstadium ihrer Entwicklung wieder den Luftraum bevölkern. Unter Wasser breiten sich wieder Flohkrebse, Wasserschnecken, Blutegel, verschiedene andere Würmer und Insektenlarven aus.
Leider scheint es vielen Jettinger Bürgern noch nicht wirklich klar geworden zu sein, dass dieser kleine Weiher nicht nur schön aussehen soll, sondern zuvorderst das Überleben der verschiedenen Krötenarten und Lurche sichern soll, welche ringsum im Wald ihre Heimat haben. Vielleicht ist es wirklich noch nicht bekannt, dass diese Kröten und auch die Molche den Teich zur Eiablage benötigen und dass die geschlüpften Larven dieses Biotop bis in den Spätsommer bevölkern, bis sie ihre Kiemen zurückgebildet zu Landtieren geworden sind. Diese Funktion kann aber nicht erfüllt werden, solange dieses Habitat massiv gestört wird. Wenn man Hunde darin herumtollen lässt, Kinder darin plantschen, Steine und Äste sinnlos hineingeworfen werden, ja wenn sogar Hufspuren darauf hinweisen, dass Reiter mit ihren Pferden durchgeritten sind, dann hat der kleine Weiher wenig Chancen einmal das zu werden, was er werden soll, nämlich ein Biotop. Denn über Eines muss man sich im Klaren sein, dieser Weiher ist noch lange kein Biotop, es soll erst noch eines werden. Und dafür bedarf es der Hilfe des Menschen, nämlich dem behutsamen Einbringen von neuen artgerechten Pflanzen und vor allem Schutz vor Störungen. Ein durchreiten zu Pferde kann ganz leicht die Abdichtungsfolie unter dem Kiesbett beschädigen und damit die ganze Maßnahme zum Scheitern bringen.
Und zum Schluss noch etwas: Der fast 1,5 Meter tiefe Kolk mit den eingebrachten Seerosen kann zur tödlichen Falle für Kinder werden! Deshalb unser dringender Appell an die Bevölkerung: Bitte tragen Sie dazu bei, dass wir alle den Fortschritt beobachten können, wie die Natur sich dieses Refugium zu Eigen macht, und vermeiden Sie in Zukunft die oben genannten Störungen. Die Lebewesen in diesem Raum werden es Ihnen danken.
Ulrich Kipp
Unser Sorgenkind
Noch liegt er still da, der kleine Weiher im Gewann „Kurze Mark“, und dient den Bäumen rundum als Spiegel. Doch schon zeigt sich das erste Grün der im letzten Jahr eingebrachten Wasserpflanzen und einige zarte Huflattich-Blüten künden vom nahen Frühling. Vor zwei Jahren als Ausgleich für den brachialen Eingriff in die Natur durch den Bau der Umgehungsstraße entstanden, soll er als Lebensraum für die Amphibiengesellschaft dienen, welche in dem früheren Sumpfloch ein ärmliches Dasein fristete. Oft wurden mehrere Jahre hintereinander die Jungtierpopulationen durch Austrocknung komplett vernichtet, weil der karstige Untergrund das Wasser nicht halten konnte. Um dies in Zukunft zu verhindern hat die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Böblingen beschlossen, die „Pfütze“ so zu vergrößern, dass ein komplettes Austrocknen auch in regenarmen Sommern verhindert wird. Eine Abdichtung mittels einer Teichfolie und ein Kolk von 5 Metern im Durchmesser und fast 1,5 m Tiefe soll dies sicherstellen. Schon im letzten Jahr waren die ersten Erfolge zu erkennen als mehrere Krötenpaare dort laichten und tausende Kaulquappen für erstes Leben im Weiher sorgten. Des Weiteren konnten schon wieder Molche und deren Larven sowie eine Wasserkäferart beobachtet werden. Nach noch unbestätigten Meldungen sollen auch wieder Blutegel, welche von den Wildschweinen eingebracht worden sein könnten, mit von der Partie sein.
Erste Huflattichblüten
Mit der Zeit wird noch mehr Leben einkehren. Im Jahr 2014 pflanzte die Jugend der Naturschutzgruppe eine Menge Wasser- und Sumpfpflanzen ein, weil man beim Ausbaggern dummerweise auch die gelben Schwertlilien gleich mit entsorgt hatte. Neben anderen werden Binsen, Pfeilkraut, Froschbiss, verschiedene Wassergräser, Kalmus und Seerosen dafür sorgen, dass sich wieder vermehrt Insekten ansiedeln. Viele von ihnen brauchen wie die Libellen, um nur ein Beispiel zu nennen, das Wasser zur Eiablage und als Lebensraum für ihre Larven ehe sie dann im Endstadium ihrer Entwicklung wieder den Luftraum bevölkern. Unter Wasser breiten sich wieder Flohkrebse, Wasserschnecken, Blutegel, verschiedene andere Würmer und Insektenlarven aus.
Leider scheint es vielen Jettinger Bürgern noch nicht wirklich klar geworden zu sein, dass dieser kleine Weiher nicht nur schön aussehen soll, sondern zuvorderst das Überleben der verschiedenen Krötenarten und Lurche sichern soll, welche ringsum im Wald ihre Heimat haben. Vielleicht ist es wirklich noch nicht bekannt, dass diese Kröten und auch die Molche den Teich zur Eiablage benötigen und dass die geschlüpften Larven dieses Biotop bis in den Spätsommer bevölkern, bis sie ihre Kiemen zurückgebildet zu Landtieren geworden sind. Diese Funktion kann aber nicht erfüllt werden, solange dieses Habitat massiv gestört wird. Wenn man Hunde darin herumtollen lässt, Kinder darin plantschen, Steine und Äste sinnlos hineingeworfen werden, ja wenn sogar Hufspuren darauf hinweisen, dass Reiter mit ihren Pferden durchgeritten sind, dann hat der kleine Weiher wenig Chancen einmal das zu werden, was er werden soll, nämlich ein Biotop. Denn über Eines muss man sich im Klaren sein, dieser Weiher ist noch lange kein Biotop, es soll erst noch eines werden. Und dafür bedarf es der Hilfe des Menschen, nämlich dem behutsamen Einbringen von neuen artgerechten Pflanzen und vor allem Schutz vor Störungen. Ein durchreiten zu Pferde kann ganz leicht die Abdichtungsfolie unter dem Kiesbett beschädigen und damit die ganze Maßnahme zum Scheitern bringen.
Und zum Schluss noch etwas: Der fast 1,5 Meter tiefe Kolk mit den eingebrachten Seerosen kann zur tödlichen Falle für Kinder werden! Deshalb unser dringender Appell an die Bevölkerung: Bitte tragen Sie dazu bei, dass wir alle den Fortschritt beobachten können, wie die Natur sich dieses Refugium zu Eigen macht, und vermeiden Sie in Zukunft die oben genannten Störungen. Die Lebewesen in diesem Raum werden es Ihnen danken.
Ulrich Kipp