Paradiesvögel im Winter
Sicher werden Sie sich fragen, liebe Leserinnen und Leser, was denn das Konterfei dieser Dame mit Naturschutz zu tun hat, denn wie es aussieht hat sie zu einer Zeit gelebt, als es das Wort „Naturschutz“ noch gar nicht gab. In unserer Reihe, bei der wir Pflanzen vorstellen, die den Namen einer berühmten Persönlichkeit tragen, solle Sie mehr darüber erfahren.
So Manchem fällt es schwer, sein Gemüt auf die dunklere und meist auch kühlere, nasse Jahreszeit einzustellen. Man ist dann gerne bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, um einem geliebten Menschen oder sich selbst, einen exotischen Blumenstrauß zum Geschenk zu machen, der dann zudem noch Erinnerungen an den Urlaub in südlichen Gefilden zu wecken vermag. Solch ein Blütentraum enthält nicht selten eine Blume, die im allgemeinen Sprachgebrauch „Paradiesvogel-Blume“ oder auch „Vogelschnabel-Orchidee“ genannt wird. Dieser Name wird Sie, liebe Leserinnen und Leser zunächst einmal erstaunen, ist aber doch nicht so weit hergeholt, wie es scheint. Denn die Strelitzie (Strelitzia reginae), wie sie der Kenner nennt und wie auch der Botanische Name dieser Pflanzengattung ist, ist ein Ingwergewächs und somit über den gemeinsamen Stammbaum mit der Familie der Orchideen verwandt. Wer schon einmal seinen Urlaub auf Madeira, den Kanarischen Inseln oder den Azoren verbracht hat, der hat sie sicher schon in freier Wildbahn bestaunen können, und wer genauer hingeschaut hat, hat auch erfahren, dass es mehrere Arten von Strelitzien gibt.
Eine exotische Blume fürwahr und auch ein exotischer Name, so sollte man meinen. Tatsächlich hat diese Blume ihren Namen vom Mädchennamen einer englischen Königin, der Charlotte von Mecklenburg-Strelitz. Charlotte von Mecklenburg-Strelitz interessierte sich schon früh in ihrer Ausbildung neben Fremdsprachen für Naturwissenschaften, darunter besonders auch für Botanik. Mit 17 Jahren verließ Charlotte im Jahre 1761 ihr kleines Herzogtum in Richtung England, wo sie König Georg III. heiratete, dem sie 15 Kinder gebar. Mit ihrer königlichen Familie lebte sie im Südwesten Londons, im Kew-Palast. Von hier aus machte sie sich um den Ausbau der botanischen Kew-Gardens verdient und wurde deshalb mit dem Ehrentitel „Queen of Bothany“ ausgezeichnet. 1771, als Charlotte 27 Jahre alt war, entdeckte der britische Naturforscher Sir Joseph Banks auf einer Reise mit Captain Cook in Südafrika, nahe dem Kap der Guten Hoffnung, die Paradiesvogelblume mit ihrer eigenartig geformten Blüte. Banks benannte diese wundersame und grazile Blume nach seiner Königin, und so wurde die Paradiesvogelblume zur Strelitzie. Auf seine Empfehlung hin sandte Charlotte in der Folge dann einen offiziellen Pflanzensammler in alle Welt, um den Bestand der königlichen Gärten von Kew weiter zu vergrößern. Unter dem Einfluss von Königin Charlotte wurden die „Royal Kew Gardens“ zu einem der schönsten und bedeutendsten botanischen Gärten in England mit der größten Pflanzensammlung in der ganzen Welt. Charlotte starb am 17. November 1818 (fällt ihnen etwas auf?) mit 74 Jahren im Kew-Palast in London.
Ulrich Kipp
Sicher werden Sie sich fragen, liebe Leserinnen und Leser, was denn das Konterfei dieser Dame mit Naturschutz zu tun hat, denn wie es aussieht hat sie zu einer Zeit gelebt, als es das Wort „Naturschutz“ noch gar nicht gab. In unserer Reihe, bei der wir Pflanzen vorstellen, die den Namen einer berühmten Persönlichkeit tragen, solle Sie mehr darüber erfahren.
So Manchem fällt es schwer, sein Gemüt auf die dunklere und meist auch kühlere, nasse Jahreszeit einzustellen. Man ist dann gerne bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, um einem geliebten Menschen oder sich selbst, einen exotischen Blumenstrauß zum Geschenk zu machen, der dann zudem noch Erinnerungen an den Urlaub in südlichen Gefilden zu wecken vermag. Solch ein Blütentraum enthält nicht selten eine Blume, die im allgemeinen Sprachgebrauch „Paradiesvogel-Blume“ oder auch „Vogelschnabel-Orchidee“ genannt wird. Dieser Name wird Sie, liebe Leserinnen und Leser zunächst einmal erstaunen, ist aber doch nicht so weit hergeholt, wie es scheint. Denn die Strelitzie (Strelitzia reginae), wie sie der Kenner nennt und wie auch der Botanische Name dieser Pflanzengattung ist, ist ein Ingwergewächs und somit über den gemeinsamen Stammbaum mit der Familie der Orchideen verwandt. Wer schon einmal seinen Urlaub auf Madeira, den Kanarischen Inseln oder den Azoren verbracht hat, der hat sie sicher schon in freier Wildbahn bestaunen können, und wer genauer hingeschaut hat, hat auch erfahren, dass es mehrere Arten von Strelitzien gibt.
Eine exotische Blume fürwahr und auch ein exotischer Name, so sollte man meinen. Tatsächlich hat diese Blume ihren Namen vom Mädchennamen einer englischen Königin, der Charlotte von Mecklenburg-Strelitz. Charlotte von Mecklenburg-Strelitz interessierte sich schon früh in ihrer Ausbildung neben Fremdsprachen für Naturwissenschaften, darunter besonders auch für Botanik. Mit 17 Jahren verließ Charlotte im Jahre 1761 ihr kleines Herzogtum in Richtung England, wo sie König Georg III. heiratete, dem sie 15 Kinder gebar. Mit ihrer königlichen Familie lebte sie im Südwesten Londons, im Kew-Palast. Von hier aus machte sie sich um den Ausbau der botanischen Kew-Gardens verdient und wurde deshalb mit dem Ehrentitel „Queen of Bothany“ ausgezeichnet. 1771, als Charlotte 27 Jahre alt war, entdeckte der britische Naturforscher Sir Joseph Banks auf einer Reise mit Captain Cook in Südafrika, nahe dem Kap der Guten Hoffnung, die Paradiesvogelblume mit ihrer eigenartig geformten Blüte. Banks benannte diese wundersame und grazile Blume nach seiner Königin, und so wurde die Paradiesvogelblume zur Strelitzie. Auf seine Empfehlung hin sandte Charlotte in der Folge dann einen offiziellen Pflanzensammler in alle Welt, um den Bestand der königlichen Gärten von Kew weiter zu vergrößern. Unter dem Einfluss von Königin Charlotte wurden die „Royal Kew Gardens“ zu einem der schönsten und bedeutendsten botanischen Gärten in England mit der größten Pflanzensammlung in der ganzen Welt. Charlotte starb am 17. November 1818 (fällt ihnen etwas auf?) mit 74 Jahren im Kew-Palast in London.
Ulrich Kipp