Orchis militaris
Nein nein! um Himmelswillen! nichts Kriegerisches! Wenn es auch so klingt, hat das nichts, oder besser gesagt fast nichts, mit Soldaten zu tun. Was hier gemeint ist, ist eine besondere Art des Knabenkrautes, einer heimischen Orchideenart mit dem deutschen Namen „Helmknabenkraut“. In lockeren und kleinen Populationen verteilt, ist sie eine der ersten Orchis-Arten, die Mitte bis Ende Mai ihre Blüten öffnet. Wo sie karge, kalkhaltige Böden vorfindet, hat sie ihr Verbreitungsgebiet vom süddeutschen Raum bis an den nördlichen Rand der Mittelgebirge und nach Osten in die weiten Ebenen Brandenburgs ausgedehnt. Vor allem dank der karstigen Landschaft auf der Schwäbischen Alb besitzt Baden-Württemberg die größte Verbreitungsdichte in Deutschland. Und gerade da finden wir sie jetzt in der Hochblüte. Wer sich die Mühe macht und bei seinen Spaziergängen im Schwäbischen Jura ausgesprochen magere Wiesen aufsucht, der wird mit dem Anblick dieser wunderschön violett blühenden Pflanze belohnt.
Ein bisschen auf die Knie gehen muss er dabei allerdings schon, um dieser meist um die 30 - selten bis 50 - Zentimeter hohen Blütenähre seine Referenz zu erweisen. Dann auch wird der Betrachtende herausfinden, worauf der Name „Helmknabenkraut“ zurückzuführen ist. Schaut er oder auch sie genau hin, dann entdeckt man, dass jede der bis zu 60 Einzelblüten wie ein Männchen mit Helm aussieht. Der eher martialisch anmutende botanische Name „Orchis militaris“ setzt sich zusammen - wir rollen das mal von hinten auf - aus dem greichischen „Orchis“ und dem lateinischen militaris (von militares = Krieger) was ja gut nachzuvollziehen ist, schaut man die Blüten an. Die Bezeichnung „Orchis“ (griechisch für „Hoden“) finden wir, oh Wunder, in dem Wort Orchidee wieder.
Die gesamte Familie der Orchideen ist nämlich nach dieser Gattung bezeichnet. Aber wie kommt man um alles in der Welt auf „Hoden“? Die Antwort wird einfach, wenn man eine Pflanze ausgräbt (lassen Sie das bloß bleiben, Orchideen sind nämlich streng geschützt!). Die Wurzelknollen dieser Orchis-Arten sehen aus wie die Geschlechtsteile eines Knäbleins, daher auch der Name „Knabenkraut“. Nomen est Omen, sagte man sich in früheren Zeiten, und so glaubte das Volk, dass wenn eine schwangere Frau von diesen Knollen isst, sie dann einen Knaben gebären würde. Ein Aberglaube der – teils heute noch im Orient bestehend - diese Pflanzengattung bis an den Rand des Aussterbens gebracht hat.
Wer übrigens Interesse an unserer heimischen Orchideen-Welt hat, den verweise ich auf die Website der „Arbeitsgemeinschaft Heimische Orchideen Baden-Württemberg e.V.“ www.orchids.de. Hier werden Sie viele Bilder und noch mehr Informationen finden!
Ulrich Kipp
Nein nein! um Himmelswillen! nichts Kriegerisches! Wenn es auch so klingt, hat das nichts, oder besser gesagt fast nichts, mit Soldaten zu tun. Was hier gemeint ist, ist eine besondere Art des Knabenkrautes, einer heimischen Orchideenart mit dem deutschen Namen „Helmknabenkraut“. In lockeren und kleinen Populationen verteilt, ist sie eine der ersten Orchis-Arten, die Mitte bis Ende Mai ihre Blüten öffnet. Wo sie karge, kalkhaltige Böden vorfindet, hat sie ihr Verbreitungsgebiet vom süddeutschen Raum bis an den nördlichen Rand der Mittelgebirge und nach Osten in die weiten Ebenen Brandenburgs ausgedehnt. Vor allem dank der karstigen Landschaft auf der Schwäbischen Alb besitzt Baden-Württemberg die größte Verbreitungsdichte in Deutschland. Und gerade da finden wir sie jetzt in der Hochblüte. Wer sich die Mühe macht und bei seinen Spaziergängen im Schwäbischen Jura ausgesprochen magere Wiesen aufsucht, der wird mit dem Anblick dieser wunderschön violett blühenden Pflanze belohnt.
Ein bisschen auf die Knie gehen muss er dabei allerdings schon, um dieser meist um die 30 - selten bis 50 - Zentimeter hohen Blütenähre seine Referenz zu erweisen. Dann auch wird der Betrachtende herausfinden, worauf der Name „Helmknabenkraut“ zurückzuführen ist. Schaut er oder auch sie genau hin, dann entdeckt man, dass jede der bis zu 60 Einzelblüten wie ein Männchen mit Helm aussieht. Der eher martialisch anmutende botanische Name „Orchis militaris“ setzt sich zusammen - wir rollen das mal von hinten auf - aus dem greichischen „Orchis“ und dem lateinischen militaris (von militares = Krieger) was ja gut nachzuvollziehen ist, schaut man die Blüten an. Die Bezeichnung „Orchis“ (griechisch für „Hoden“) finden wir, oh Wunder, in dem Wort Orchidee wieder.
Die gesamte Familie der Orchideen ist nämlich nach dieser Gattung bezeichnet. Aber wie kommt man um alles in der Welt auf „Hoden“? Die Antwort wird einfach, wenn man eine Pflanze ausgräbt (lassen Sie das bloß bleiben, Orchideen sind nämlich streng geschützt!). Die Wurzelknollen dieser Orchis-Arten sehen aus wie die Geschlechtsteile eines Knäbleins, daher auch der Name „Knabenkraut“. Nomen est Omen, sagte man sich in früheren Zeiten, und so glaubte das Volk, dass wenn eine schwangere Frau von diesen Knollen isst, sie dann einen Knaben gebären würde. Ein Aberglaube der – teils heute noch im Orient bestehend - diese Pflanzengattung bis an den Rand des Aussterbens gebracht hat.
Wer übrigens Interesse an unserer heimischen Orchideen-Welt hat, den verweise ich auf die Website der „Arbeitsgemeinschaft Heimische Orchideen Baden-Württemberg e.V.“ www.orchids.de. Hier werden Sie viele Bilder und noch mehr Informationen finden!
Ulrich Kipp