Kaum hat sie ihre ersten Blüten geöffnet und deren bis zu 7 cm langen Lippen ausgefahren, schon fangen ihre Laubblätter an zu welken. Gemein hat sie das mit vielen anderen unserer Orchideen, welche zu Ende der letzten Eiszeit aus dem Mittelmeerraum bei uns eingewandert sind. Sie bilden schon im späten Herbst ihre Blattrosetten aus. Diese überdauern den Frost je nach Strenge des Winters mehr oder weniger gut und bringen im Frühjahr ihre Blütenstände hervor. In dieser Zeit gibt es im mediterranen Raum noch genügend Feuchtigkeit, während im Sommer kaum Regen fällt und das Land vertrocknet. Die Orchidee zieht sich in das Erdreich zurück um dann, mit Beginn des Winters, wenn wieder mehr Regen fällt, einen neuen Vegetationszyklus zu beginnen.
Häufig wird die Frage gestellt, wie denn die Samen der Orchideen die Barriere der Alpen überwinden konnten. Der Grund liegt in der Winzigkeit der Samen. Diese werden mit Aufwinden bin in große Höhen getragen und reisen mit den Wolken über das Gebirge. Botaniker wollen die Windverbreitung auf über 400 Kilometer nachgewiesen haben.