Unser buntes Land
Den Späturlaubern, welche die Nachsaison in den mediterranen Urlaubsgebieten genossen haben, fällt es am ehesten auf. Kaum wieder die heimischen Gefilde betreten, bemerken sie die Wandlung in der Natur am ehesten. Während im Mittelmeerraum alles noch grün ist, haben sich Büsche, Sträucher und Bäume bei uns ein buntes Herbstkleid angelegt. Wald und Flur bereiten sich auf den Winter vor. Wenn die Sonne die manchmal sehr hartnäckige Hochnebeldecke durchbricht, dann erstrahlen unsere Bäume und Sträucher in einer schier unendlich vielfältigen Palette von Farben. Angefangen vom fahlen, noch mit Grün durchsetztem Gelb von Esche, Feld- und Bergahorn, über das fast aggressive Scharlachrot des Spitzahorns, bis zum majestätischen, in van-Dijk-Braun übergehendes Violett von Hartriegel, Buche und Birne, ist außer Blau jede Farbe des Malkastens zu vorhanden. Wenn dann die Tage noch kürzer und die Nächte noch kühler werden, dann verstärkt sich dieses Farbenspiel, bis es dann mit dem Laubfall verschwindet und nur noch das erdige Braun von Eichen- Buchen- und Hainbuchenblättern übrigbleibt, das uns oft über den Winter hin bis ins Frühjahr begleitet.
Wie aber entsteht dieses Farbenspiel? Nun, dafür sind verschiedene Faktoren zuständig. Rein biologisch gesehen ist es so, dass sich am Blattstiel zum Ast hin eine Korkschicht bildet, die den Nährstoffzufluss zum Blatt hin unterbricht. Der Baum hat die noch vorhandenen Nährstoffe aus dem Blatt zu den Wurzeln hin abgeleitet, das Chlorophyll im Blatt baut sich ab, und übrig bleibt in der Regel ein blasses Gelb, bis das Blatt dann abfällt. Haben wir aber, wie es in diesem Jahr besonders auffällig ist, einen sehr spontanen Wechsel von sommerlichen zu herbstlichen Temperaturen, dann verbleiben noch Nährstoffe wie bestimmte Kohlehydrate und Tannine im Blatt und erzeugen mit anderen Stoffen zusammen den roten Farbstoff Anthocyan. Dieser verleiht dann manchen Bäumen die starke Rotfärbung. Ganz besonders intensiv ist dieser Vorgang, wenn tagsüber die Sonne scheint und nachts die Temperaturen auf mindestens 5°C oder noch weniger fallen. Und das ist in diesem Jahr der Fall. Die Naturschutzgruppe Jettingen freut sich mit Ihnen, liebe Leser, auf noch einige farbige Wochen in diesem Herbst.
Haben Sie einen besonders schön gefärbten Baum oder Busch gesehen und diesen fotografiert, dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns das oder die Bilder schicken. Wir werden diese Bilder dann auf unserer Website unter der Rubrik „Bäume und Sträucher“ veröffentlichen. Senden Sie ihre Bilder (bitte max. 5 MB) an [email protected]. Die Bilder werden dann ab Ende Oktober im Netz, mit Nennung ihres Namens, zu bewundern sein.
Ulrich Kipp
Den Späturlaubern, welche die Nachsaison in den mediterranen Urlaubsgebieten genossen haben, fällt es am ehesten auf. Kaum wieder die heimischen Gefilde betreten, bemerken sie die Wandlung in der Natur am ehesten. Während im Mittelmeerraum alles noch grün ist, haben sich Büsche, Sträucher und Bäume bei uns ein buntes Herbstkleid angelegt. Wald und Flur bereiten sich auf den Winter vor. Wenn die Sonne die manchmal sehr hartnäckige Hochnebeldecke durchbricht, dann erstrahlen unsere Bäume und Sträucher in einer schier unendlich vielfältigen Palette von Farben. Angefangen vom fahlen, noch mit Grün durchsetztem Gelb von Esche, Feld- und Bergahorn, über das fast aggressive Scharlachrot des Spitzahorns, bis zum majestätischen, in van-Dijk-Braun übergehendes Violett von Hartriegel, Buche und Birne, ist außer Blau jede Farbe des Malkastens zu vorhanden. Wenn dann die Tage noch kürzer und die Nächte noch kühler werden, dann verstärkt sich dieses Farbenspiel, bis es dann mit dem Laubfall verschwindet und nur noch das erdige Braun von Eichen- Buchen- und Hainbuchenblättern übrigbleibt, das uns oft über den Winter hin bis ins Frühjahr begleitet.
Wie aber entsteht dieses Farbenspiel? Nun, dafür sind verschiedene Faktoren zuständig. Rein biologisch gesehen ist es so, dass sich am Blattstiel zum Ast hin eine Korkschicht bildet, die den Nährstoffzufluss zum Blatt hin unterbricht. Der Baum hat die noch vorhandenen Nährstoffe aus dem Blatt zu den Wurzeln hin abgeleitet, das Chlorophyll im Blatt baut sich ab, und übrig bleibt in der Regel ein blasses Gelb, bis das Blatt dann abfällt. Haben wir aber, wie es in diesem Jahr besonders auffällig ist, einen sehr spontanen Wechsel von sommerlichen zu herbstlichen Temperaturen, dann verbleiben noch Nährstoffe wie bestimmte Kohlehydrate und Tannine im Blatt und erzeugen mit anderen Stoffen zusammen den roten Farbstoff Anthocyan. Dieser verleiht dann manchen Bäumen die starke Rotfärbung. Ganz besonders intensiv ist dieser Vorgang, wenn tagsüber die Sonne scheint und nachts die Temperaturen auf mindestens 5°C oder noch weniger fallen. Und das ist in diesem Jahr der Fall. Die Naturschutzgruppe Jettingen freut sich mit Ihnen, liebe Leser, auf noch einige farbige Wochen in diesem Herbst.
Haben Sie einen besonders schön gefärbten Baum oder Busch gesehen und diesen fotografiert, dann würden wir uns freuen, wenn Sie uns das oder die Bilder schicken. Wir werden diese Bilder dann auf unserer Website unter der Rubrik „Bäume und Sträucher“ veröffentlichen. Senden Sie ihre Bilder (bitte max. 5 MB) an [email protected]. Die Bilder werden dann ab Ende Oktober im Netz, mit Nennung ihres Namens, zu bewundern sein.
Ulrich Kipp