Herbstfarben
Mancher fragt sich, ob dieser Herbst ein goldener sein wird. Golden weniger auf die Qualität des Weines bezogen, sondern eher auf die Färbung der Blätter unserer heimischen Laubbäume, die sich in dieser Zeit auf die Winterruhe vorbereiten. Nun, ganz so bunt wird es in diesem Jahr wohl nicht werden, da schon viele Bäume ihre Blätter verdorren ließen, um im Überlebenskampf gegen die anhaltende Trockenheit zu bestehen. Teils haben die Buchen ihr Laub schon vor Wochen aufgegeben und stehen nun in schmutzigem Grau-braun am Waldrand. Und wer den Naturlehrpfad in der „Kurzen Mark“ abwandert, der staunt über die Mehlbeer-Bäume, die zwar noch ihre Früchte in Massen anpreisen, das Laub aber schon lange abgeworfen haben.
Ein Strauch aber trotzt den Kapriolen des Klimas. Er veredelt geradezu mit seinem zu blutrot und violett gefärbten Blätterkleid die Wegränder und Gäuhecken, macht den Birnen- und AhornBäumen Konkurrenz. Der Hartriegel (Cornus sanguinea) färbt jedes Jahr zuverlässig sein Laub und macht sich so zum Liebling der Landschaftsgestalter. Beim Begrünen der Autobahnränder legt man großen Wert auf diese Pflanze, weil sie im Herbst über Wochen hin ein abwechslungsreiches Bild bietet und so den Autofahrern unbewusst hilft, die eigene Geschwindigkeit besser einschätzen zu können. Im Frühjahr und im Sommer gibt sich der Hartriegel eher unscheinbar. Grüne Blätter hat jeder Strauch und mancher auch weiße Blüten, die zudem fast alle angenehmer riechen als die des Hartriegels. Und doch stellt dieser etwas Besonderes in der Landschaft dar.
Schon der Name sagt Vieles aus: Hartriegel – harter Riegel, deutet auf ein Holz hin, das außergewöhnliche Fähigkeiten aufweist und mit der Verwendung von starken Ästen in der Vergangenheit als Querriegel zum Verriegeln von Toren zusammenhängt. Auch der lateinische Name „cornus“ (=Horn bzw. cornum = Lanze) steht für die enorme Härte seines Holzes. Der botanische Beiname „sanguinea“ bedeutet „blutrot“ und verweist auf die Herbstfärbung der Blätter und den roten Saft seiner Beeren. Alle Teile des Hartriegels wurden ehemals vielseitig verwendet. So eignen sich die Beeren zum Graufärben von Stoffen ebenso, wie zur Bereitung von Marmelade (roh sind sie ungenießbar). Arzneilich eingesetzt wurden die Beeren oder ihre Extrakte gegen Wassersucht und als leichtes Stimulans bei Typhus. Die Blüten wurden anstelle von Kamille-Blüten eingesetzt und die pulverisierte Borke diente als Zahnpulver, um die Zähne schön weiß zu bekommen. Ja, und über das Holz wurde oben schon berichtet. Es ist wegen seiner großen Festigkeit heute noch bei Drechslern geschätzt.
Die Naturschutzgruppe Jettingen wünscht Ihnen einen schönen und bunten Herbst. Denken Sie daran, wenn die Sonne einmal nicht zu sehen ist – Regen ist auch wichtig, und das Grau der Regenwolken ist auch interessant. Schauen Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese verschiedenen Grautöne einfach einmal genauer an, es lohnt sich und hilft gegen graue Gedanken.
Ulrich Kipp
Mancher fragt sich, ob dieser Herbst ein goldener sein wird. Golden weniger auf die Qualität des Weines bezogen, sondern eher auf die Färbung der Blätter unserer heimischen Laubbäume, die sich in dieser Zeit auf die Winterruhe vorbereiten. Nun, ganz so bunt wird es in diesem Jahr wohl nicht werden, da schon viele Bäume ihre Blätter verdorren ließen, um im Überlebenskampf gegen die anhaltende Trockenheit zu bestehen. Teils haben die Buchen ihr Laub schon vor Wochen aufgegeben und stehen nun in schmutzigem Grau-braun am Waldrand. Und wer den Naturlehrpfad in der „Kurzen Mark“ abwandert, der staunt über die Mehlbeer-Bäume, die zwar noch ihre Früchte in Massen anpreisen, das Laub aber schon lange abgeworfen haben.
Ein Strauch aber trotzt den Kapriolen des Klimas. Er veredelt geradezu mit seinem zu blutrot und violett gefärbten Blätterkleid die Wegränder und Gäuhecken, macht den Birnen- und AhornBäumen Konkurrenz. Der Hartriegel (Cornus sanguinea) färbt jedes Jahr zuverlässig sein Laub und macht sich so zum Liebling der Landschaftsgestalter. Beim Begrünen der Autobahnränder legt man großen Wert auf diese Pflanze, weil sie im Herbst über Wochen hin ein abwechslungsreiches Bild bietet und so den Autofahrern unbewusst hilft, die eigene Geschwindigkeit besser einschätzen zu können. Im Frühjahr und im Sommer gibt sich der Hartriegel eher unscheinbar. Grüne Blätter hat jeder Strauch und mancher auch weiße Blüten, die zudem fast alle angenehmer riechen als die des Hartriegels. Und doch stellt dieser etwas Besonderes in der Landschaft dar.
Schon der Name sagt Vieles aus: Hartriegel – harter Riegel, deutet auf ein Holz hin, das außergewöhnliche Fähigkeiten aufweist und mit der Verwendung von starken Ästen in der Vergangenheit als Querriegel zum Verriegeln von Toren zusammenhängt. Auch der lateinische Name „cornus“ (=Horn bzw. cornum = Lanze) steht für die enorme Härte seines Holzes. Der botanische Beiname „sanguinea“ bedeutet „blutrot“ und verweist auf die Herbstfärbung der Blätter und den roten Saft seiner Beeren. Alle Teile des Hartriegels wurden ehemals vielseitig verwendet. So eignen sich die Beeren zum Graufärben von Stoffen ebenso, wie zur Bereitung von Marmelade (roh sind sie ungenießbar). Arzneilich eingesetzt wurden die Beeren oder ihre Extrakte gegen Wassersucht und als leichtes Stimulans bei Typhus. Die Blüten wurden anstelle von Kamille-Blüten eingesetzt und die pulverisierte Borke diente als Zahnpulver, um die Zähne schön weiß zu bekommen. Ja, und über das Holz wurde oben schon berichtet. Es ist wegen seiner großen Festigkeit heute noch bei Drechslern geschätzt.
Die Naturschutzgruppe Jettingen wünscht Ihnen einen schönen und bunten Herbst. Denken Sie daran, wenn die Sonne einmal nicht zu sehen ist – Regen ist auch wichtig, und das Grau der Regenwolken ist auch interessant. Schauen Sie, liebe Leserinnen und Leser, diese verschiedenen Grautöne einfach einmal genauer an, es lohnt sich und hilft gegen graue Gedanken.
Ulrich Kipp