Buchweizen – ein fast vergessenes Nahrungsmittel
Meistens bekommt man die Produkte des Buchweizens nur im Reformhaus angeboten, da diese Pflanze lange Zeit in Vergessenheit geraten war, obwohl er seit dem späten Mittelalter eine wichtige Nahrungspflanze war. Mit dem Mongolensturm im 14. Jahrhundert aus Zentralasien eingeführt, zählte es für lange Zeit zu den wichtigsten Lebensmitteln in Europa. Aber auch heute noch werden weltweit, allem voran in China, über 3 Millionen Tonnen der 3-kantigen, bis zu 6 Millimeter langen Samen des Buchweizens geerntet.
Dabei hat diese Pflanze absolut nichts mit Weizen gemein, sie zählt nicht zu den Gräsern, sondern gehört zu Familie der Knöterich-Gewächse, verwandt eher mit Pflanzen wie dem Sauerampfer oder dem Rhabarber. Sie wächst einjährig, mit herzförmigen Blättern, und erreicht innerhalb von 10 bis 12 Wochen eine Wuchshöhe von bis zu 70 Zentimetern. Keine andere Feldfrucht hat eine so kurze Entwicklungszeit wie der Buchweizen. Ihre Fähigkeit, auch auf nährstoffarmen Sand- und Moorböden Ertrag zu bringen, machte sie im Mittelalter zu einer der wichtigsten Nahrungspflanzen.
„Heidekorn“ oder „Tatarenkorn“ waren ihre Namen, wohl aus der Erinnerung heraus, dass sie durch die Reiterhorden des Dschingis Khan ihren Weg aus den zentralasiatischen Steppen nach Europa gefunden hat. Wahrscheinlich hat der Einsatz von Kunstdüngern mit der beginnenden Industrialisierung zum Niedergang des Buchweizenanbaus in Westeuropa geführt, da man nun wesentlich höhere Erträge auch von Äckern mit minderer Bodenqualität erwirtschaften konnte. Der leicht bittere Geschmack des Mehls hat dann wohl seinen Rest dazu beigetragen. Jedoch hielt sich der Brauch, Buchweizen als Nahrungsmittel zu verwenden, vor allem im norddeutschen Raum. Wer einmal in der Lüneburger Heide zu Gast war und schon mal eine „Heidetorte“ gekostet hat mag die aus seinen Urlaubserinnerungen nicht mehr streichen. Das leicht Bittere des Biskuit-Bodens aus Buchweizenmehl korrespondiert hervorragend mit der Süße der Schlagsahne und der leicht säuerlichen Preiselbeermarmelade. Und noch heute versetzt der „Bookweten-Janhinnerk“, ein Pfannkuchen aus Buchweizenmehl, Eiern, Salz, Zucker, Kaffee samt Kaffeesatz und einer gehörigen Portion knusprig gebratenen Specks als Einlage, nicht nur einen gestandenen Westfalen in kulinarische Schwärmerei. Mittlerweile wird der Buchweizen auch bei uns wieder vermehrt angebaut, sei es zur Mehlgewinnung, als Wild- oder Bienenweide, oder als Heilpflanze mit dem Wirkstoff „Rutin“ gegen Venenleiden. Auf einem Feld nahe Wendelsheim haben wir ihn dann entdeckt, den Buchweizen, und ihn für Sie liebe Leserinnen und Leser „auf die Platte“ gebannt. Mehr Bilder und farbige noch dazu, finden Sie auf unserer Website www.naturschutzgruppe-jettingen.de unter der Rubrik „Mitteilungsblatt“.
Ulrich Kipp
Meistens bekommt man die Produkte des Buchweizens nur im Reformhaus angeboten, da diese Pflanze lange Zeit in Vergessenheit geraten war, obwohl er seit dem späten Mittelalter eine wichtige Nahrungspflanze war. Mit dem Mongolensturm im 14. Jahrhundert aus Zentralasien eingeführt, zählte es für lange Zeit zu den wichtigsten Lebensmitteln in Europa. Aber auch heute noch werden weltweit, allem voran in China, über 3 Millionen Tonnen der 3-kantigen, bis zu 6 Millimeter langen Samen des Buchweizens geerntet.
Dabei hat diese Pflanze absolut nichts mit Weizen gemein, sie zählt nicht zu den Gräsern, sondern gehört zu Familie der Knöterich-Gewächse, verwandt eher mit Pflanzen wie dem Sauerampfer oder dem Rhabarber. Sie wächst einjährig, mit herzförmigen Blättern, und erreicht innerhalb von 10 bis 12 Wochen eine Wuchshöhe von bis zu 70 Zentimetern. Keine andere Feldfrucht hat eine so kurze Entwicklungszeit wie der Buchweizen. Ihre Fähigkeit, auch auf nährstoffarmen Sand- und Moorböden Ertrag zu bringen, machte sie im Mittelalter zu einer der wichtigsten Nahrungspflanzen.
„Heidekorn“ oder „Tatarenkorn“ waren ihre Namen, wohl aus der Erinnerung heraus, dass sie durch die Reiterhorden des Dschingis Khan ihren Weg aus den zentralasiatischen Steppen nach Europa gefunden hat. Wahrscheinlich hat der Einsatz von Kunstdüngern mit der beginnenden Industrialisierung zum Niedergang des Buchweizenanbaus in Westeuropa geführt, da man nun wesentlich höhere Erträge auch von Äckern mit minderer Bodenqualität erwirtschaften konnte. Der leicht bittere Geschmack des Mehls hat dann wohl seinen Rest dazu beigetragen. Jedoch hielt sich der Brauch, Buchweizen als Nahrungsmittel zu verwenden, vor allem im norddeutschen Raum. Wer einmal in der Lüneburger Heide zu Gast war und schon mal eine „Heidetorte“ gekostet hat mag die aus seinen Urlaubserinnerungen nicht mehr streichen. Das leicht Bittere des Biskuit-Bodens aus Buchweizenmehl korrespondiert hervorragend mit der Süße der Schlagsahne und der leicht säuerlichen Preiselbeermarmelade. Und noch heute versetzt der „Bookweten-Janhinnerk“, ein Pfannkuchen aus Buchweizenmehl, Eiern, Salz, Zucker, Kaffee samt Kaffeesatz und einer gehörigen Portion knusprig gebratenen Specks als Einlage, nicht nur einen gestandenen Westfalen in kulinarische Schwärmerei. Mittlerweile wird der Buchweizen auch bei uns wieder vermehrt angebaut, sei es zur Mehlgewinnung, als Wild- oder Bienenweide, oder als Heilpflanze mit dem Wirkstoff „Rutin“ gegen Venenleiden. Auf einem Feld nahe Wendelsheim haben wir ihn dann entdeckt, den Buchweizen, und ihn für Sie liebe Leserinnen und Leser „auf die Platte“ gebannt. Mehr Bilder und farbige noch dazu, finden Sie auf unserer Website www.naturschutzgruppe-jettingen.de unter der Rubrik „Mitteilungsblatt“.
Ulrich Kipp