Noch was Giftiges
Die Herbstzeitlose
Wären da nicht die abgeernteten Felder und das Leuchten der fast reifen Äpfel in den Streuobstwiesen ringsum, man könnte fast meinen, der Frühling sei ausgebrochen. Das intensive Violett der Herbst-Zeitlosen die auf einer Wiese nahe Baisingen zu tausenden blühen, erinnert ein wenig an die Krokusblüte in Zavelstein. Einzig das milde Licht der Spätsommer-Sonne lässt die Blüten in einem wärmeren, pastelligen Violett erscheinen, lässt schon eine leichte Wehmut ob des scheidenden Sommers anklingen.
So beeindruckend der Anblick dieses Blütenteppichs auch ist, hier steht der Tod auf der Wiese. Die Herbstzeitlose spielt neben dem Schierling und der Tollkirsche die erste Geige im Orchester der besonders giftigen Pflanzen. Dabei ist sie ein echtes Unikum. Keine andere Pflanze blüht ohne ihre Blätter zu zeigen, verschwindet dann von der Bildfläche und treibt im Frühjahr, rund sieben Monate später, mit ihren Blättern auch zugleich die (ebenso giftigen) Samen aus. Während ihr Frühlings-Vetter, der Krokus, den Safran als Gewürz abgibt um bekanntlich den Kuchen „gel“ zu machen, lässt die Herbst-Zeitlose nicht mit sich spaßen. Das ihr innewohnende Alkaloid Colchicin kann schon in geringster Menge einen Menschen vom Leben zum Tod befördern. Also - Finger weg! Und vor allem im Frühjahr mit offenen Augen und mit wachem Verstand unterwegs sein, wenn man Kräuter sammeln möchte. Hinterhältigerweise erscheinen die Laubblätter der Herbst-Zeitlose den so gerne gesammelten Blättern des Bärlauchs nicht unähnlich. Wir hatten es neulich schon mal (Tollkirsche) anklingen lassen - der überwiegende Teil der Pflanzen in der Natur da draußen wirkt sich segensreich auf unsre Gesundheit aus. Wer aber etwas mitnimmt, was er nicht genau kennt und dann verkostet, bringt sich in Lebensgefahr. Das gilt wie Sie sehen, liebe Leserinnen und liebe Leser, nicht nur für Pilze!
Übrigens - die ganze Pracht der Farben können Sie auf unserer Internetseite bestaunen (www.naturschutzgruppe-jettingen.de und wählen Sie Fachgebiete > Wildblumen > Herbst > Herbstzeit-Lose).
Ulrich Kipp
Die Herbstzeitlose
Wären da nicht die abgeernteten Felder und das Leuchten der fast reifen Äpfel in den Streuobstwiesen ringsum, man könnte fast meinen, der Frühling sei ausgebrochen. Das intensive Violett der Herbst-Zeitlosen die auf einer Wiese nahe Baisingen zu tausenden blühen, erinnert ein wenig an die Krokusblüte in Zavelstein. Einzig das milde Licht der Spätsommer-Sonne lässt die Blüten in einem wärmeren, pastelligen Violett erscheinen, lässt schon eine leichte Wehmut ob des scheidenden Sommers anklingen.
So beeindruckend der Anblick dieses Blütenteppichs auch ist, hier steht der Tod auf der Wiese. Die Herbstzeitlose spielt neben dem Schierling und der Tollkirsche die erste Geige im Orchester der besonders giftigen Pflanzen. Dabei ist sie ein echtes Unikum. Keine andere Pflanze blüht ohne ihre Blätter zu zeigen, verschwindet dann von der Bildfläche und treibt im Frühjahr, rund sieben Monate später, mit ihren Blättern auch zugleich die (ebenso giftigen) Samen aus. Während ihr Frühlings-Vetter, der Krokus, den Safran als Gewürz abgibt um bekanntlich den Kuchen „gel“ zu machen, lässt die Herbst-Zeitlose nicht mit sich spaßen. Das ihr innewohnende Alkaloid Colchicin kann schon in geringster Menge einen Menschen vom Leben zum Tod befördern. Also - Finger weg! Und vor allem im Frühjahr mit offenen Augen und mit wachem Verstand unterwegs sein, wenn man Kräuter sammeln möchte. Hinterhältigerweise erscheinen die Laubblätter der Herbst-Zeitlose den so gerne gesammelten Blättern des Bärlauchs nicht unähnlich. Wir hatten es neulich schon mal (Tollkirsche) anklingen lassen - der überwiegende Teil der Pflanzen in der Natur da draußen wirkt sich segensreich auf unsre Gesundheit aus. Wer aber etwas mitnimmt, was er nicht genau kennt und dann verkostet, bringt sich in Lebensgefahr. Das gilt wie Sie sehen, liebe Leserinnen und liebe Leser, nicht nur für Pilze!
Übrigens - die ganze Pracht der Farben können Sie auf unserer Internetseite bestaunen (www.naturschutzgruppe-jettingen.de und wählen Sie Fachgebiete > Wildblumen > Herbst > Herbstzeit-Lose).
Ulrich Kipp