Vom Alpenbock zum "Jurastudium"
Jahresausflug der NSG Jettingen e.V.
Das muss man erst mal auf die Reihe bekommen, liebe Leserinnen und Leser, nicht wahr? Schwierig wird es, wenn man´s zu wörtlich nimmt. Aber nur Geduld, der Knoten wird sich schon noch lösen.
Sonntag, der 10. Juli 2016, Acht Uhr dreißig, Abfahrt in Jettingen. Pünktlich traf auch der letzte der Reiseteilnehmer an der Bushaltestelle bei der Kreissparkasse in Unterjettingen ein um dann bei, man kann schon sagen Kaiserwetter, die Fahrt auf die Schwäbische Alb mit einem modernen Reisebus anzutreten. Dem Wetter entsprechend war auch die Laune der 21 Mitfahrenden. Über Kirchheim u.T., und Owen ging´s durch das Lenninger Tal . Der Albtrauf wurde am romantischen Albaufstieg bei Gutenberg bezwungen und so erreichten wir gegen 10:00 Uhr das Landes-Naturschutzzentrum in Schopfloch. In mehreren Bauabschnitten immer wieder vergrößert und modernisiert, konnte nach der Wiedereröffnung im Jahr 2011 ein attraktives Informationszentrum zu Schutze der Natur und zugleich ein Anlaufpunkt für das „Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ der Öffentlichkeit übergeben werden. Zusätzlich übernimmt diese Einrichtung Aufgaben als Partner des „UNESCO Geo-Park Schwäbische Alb“ wahr. Ein alter Albmarmor-Steinbruch, dem das Verfüllen von Bauschutt und Aushub erspart geblieben ist stellt die Kulisse für diese einmalige Einrichtung in der Nähe des Albtraufs dar. Hauptpunkt des Besuchs war eine Führung durch das Gebäude und den angrenzenden alten Steinbruch, der mittlerweile zu Lebensraum für eine große Menge von Wildpflanzen, Kräutern, Insekten und Kleintieren geworden ist. Ziegen sorgen für einen natürlichen Rückschnitt von Büschen und Stauden und düngen das Gelände behutsam. Ein weiterer Höhepunkt war der Alpenbock. Eine Käfer-Art, etwa 3 bis 4 Zentimeter groß, wie sie nur in den Alpen und am Rand der Schwäbischen Alb vorkommt. Das Glück bescherte es der Gruppe, ein solches Tier mit seiner interessanten grauen und blauen Farbgebung bestaunen zu können, wie es sich an den Blättern einer Felsenbirne gütlich tat, nachdem es zwei oder drei Jahre lang, als Raupe im Totholz, sich mit einer wesentlich einfacheren Kost begnügen musste.
Soviel Erlebnis macht hungrig, und so trieb der Appetit die Gruppe in den etwa einen Kilometer entfernten Gasthof „Albengel“, um es dem Alpenbock gleichzutun. Hier ging es dann allerdings weniger um Grünkost als um deftige schwäbische Spezialitäten. Am oberen Rand des Randecker Maares gab es dann die Gelegenheit, wieder etwas in den Bewegungs-Modus zu kommen und einen Blick in einen ehemaligen Vulkanschlot zu tun. Bei dem herrlichen Wetter war es möglich, durch die „Zipfelbachschlucht“ die Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen, wie auf einer Perlenkette aufgereiht zu bewundern.
Über eine der steilen und kurvigen Alb-Abfahrten erreichten wir dann am Nachmittag das Dörfchen Holzmaden am Fuß des Aichelbergs. Holzmaden, bekannt durch seine spektakulären Fossilienfunde aus dem „Schwarzen Jura“ (merken Sie was?) ist die Heimat des weltbekannte Museums „Hauff“. Hier erlebten die Jettinger Naturschützer einen Zeitsprung von schlappen 180 Millionen Jahren, sozusagen vom Alpenbock bis in die frühe Zeit des tropischen Jura-Meeres. Schon wieder eine Führung, wird sich so mancher der Teilnehmer gedacht haben, aber der Geologe Dr. Hertle wusste mit einem brillanten, mitreißenden Feuerwerk von Geschichten und Informationen über das Jura-Meer, seine – jetzt versteinerten – Bewohner und über die Mitarbeiter des Museums „Hauff“ zu begeistern. Er berichtete in spannender Weise über das Leben und Sterben in diesem Urmeer und wie die Körper dieser Bewohner in dem schwarzen Schlick eingeschlossen ihre Formen und sogar in einem Falle ihre Farben über hunderte Millionen von Jahren erhalten geblieben sind. Kalmare, Fischsaurier und Fische, Urkrokodile und Seelilien werden heute von den Mitarbeitern des Museums in oft jahrelanger Kleinstarbeit wieder ans Tageslicht geholt und präpariert um von uns bestaunt werden zu können.
Manche Führung mag einem ja lang vorkommen, aber in diesem Falle bedauerten doch viele, dass diese Führung „schon“ nach 45 Minuten zu Ende war. Aber so blieb doch Zeit, noch gemütlich ein Tässchen Kaffee zu schlürfen und sich ein Stück Kuchen zu gönnen, oder sich einfach mit einem kühlen Apfelschorle zu erfrischen. Der anschließende Heimweg gestaltete sich des geringen Verkehrsaufkommens wegen recht zügig und entspannt. Mit einem herzlichen Dank an unseren Bus-Fahrer Walter für die sichere Fahrt, endete ein erlebnisreicher Tag.
Ulrich Kipp
Jahresausflug der NSG Jettingen e.V.
Das muss man erst mal auf die Reihe bekommen, liebe Leserinnen und Leser, nicht wahr? Schwierig wird es, wenn man´s zu wörtlich nimmt. Aber nur Geduld, der Knoten wird sich schon noch lösen.
Sonntag, der 10. Juli 2016, Acht Uhr dreißig, Abfahrt in Jettingen. Pünktlich traf auch der letzte der Reiseteilnehmer an der Bushaltestelle bei der Kreissparkasse in Unterjettingen ein um dann bei, man kann schon sagen Kaiserwetter, die Fahrt auf die Schwäbische Alb mit einem modernen Reisebus anzutreten. Dem Wetter entsprechend war auch die Laune der 21 Mitfahrenden. Über Kirchheim u.T., und Owen ging´s durch das Lenninger Tal . Der Albtrauf wurde am romantischen Albaufstieg bei Gutenberg bezwungen und so erreichten wir gegen 10:00 Uhr das Landes-Naturschutzzentrum in Schopfloch. In mehreren Bauabschnitten immer wieder vergrößert und modernisiert, konnte nach der Wiedereröffnung im Jahr 2011 ein attraktives Informationszentrum zu Schutze der Natur und zugleich ein Anlaufpunkt für das „Biosphärengebiet Schwäbische Alb“ der Öffentlichkeit übergeben werden. Zusätzlich übernimmt diese Einrichtung Aufgaben als Partner des „UNESCO Geo-Park Schwäbische Alb“ wahr. Ein alter Albmarmor-Steinbruch, dem das Verfüllen von Bauschutt und Aushub erspart geblieben ist stellt die Kulisse für diese einmalige Einrichtung in der Nähe des Albtraufs dar. Hauptpunkt des Besuchs war eine Führung durch das Gebäude und den angrenzenden alten Steinbruch, der mittlerweile zu Lebensraum für eine große Menge von Wildpflanzen, Kräutern, Insekten und Kleintieren geworden ist. Ziegen sorgen für einen natürlichen Rückschnitt von Büschen und Stauden und düngen das Gelände behutsam. Ein weiterer Höhepunkt war der Alpenbock. Eine Käfer-Art, etwa 3 bis 4 Zentimeter groß, wie sie nur in den Alpen und am Rand der Schwäbischen Alb vorkommt. Das Glück bescherte es der Gruppe, ein solches Tier mit seiner interessanten grauen und blauen Farbgebung bestaunen zu können, wie es sich an den Blättern einer Felsenbirne gütlich tat, nachdem es zwei oder drei Jahre lang, als Raupe im Totholz, sich mit einer wesentlich einfacheren Kost begnügen musste.
Soviel Erlebnis macht hungrig, und so trieb der Appetit die Gruppe in den etwa einen Kilometer entfernten Gasthof „Albengel“, um es dem Alpenbock gleichzutun. Hier ging es dann allerdings weniger um Grünkost als um deftige schwäbische Spezialitäten. Am oberen Rand des Randecker Maares gab es dann die Gelegenheit, wieder etwas in den Bewegungs-Modus zu kommen und einen Blick in einen ehemaligen Vulkanschlot zu tun. Bei dem herrlichen Wetter war es möglich, durch die „Zipfelbachschlucht“ die Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen, wie auf einer Perlenkette aufgereiht zu bewundern.
Über eine der steilen und kurvigen Alb-Abfahrten erreichten wir dann am Nachmittag das Dörfchen Holzmaden am Fuß des Aichelbergs. Holzmaden, bekannt durch seine spektakulären Fossilienfunde aus dem „Schwarzen Jura“ (merken Sie was?) ist die Heimat des weltbekannte Museums „Hauff“. Hier erlebten die Jettinger Naturschützer einen Zeitsprung von schlappen 180 Millionen Jahren, sozusagen vom Alpenbock bis in die frühe Zeit des tropischen Jura-Meeres. Schon wieder eine Führung, wird sich so mancher der Teilnehmer gedacht haben, aber der Geologe Dr. Hertle wusste mit einem brillanten, mitreißenden Feuerwerk von Geschichten und Informationen über das Jura-Meer, seine – jetzt versteinerten – Bewohner und über die Mitarbeiter des Museums „Hauff“ zu begeistern. Er berichtete in spannender Weise über das Leben und Sterben in diesem Urmeer und wie die Körper dieser Bewohner in dem schwarzen Schlick eingeschlossen ihre Formen und sogar in einem Falle ihre Farben über hunderte Millionen von Jahren erhalten geblieben sind. Kalmare, Fischsaurier und Fische, Urkrokodile und Seelilien werden heute von den Mitarbeitern des Museums in oft jahrelanger Kleinstarbeit wieder ans Tageslicht geholt und präpariert um von uns bestaunt werden zu können.
Manche Führung mag einem ja lang vorkommen, aber in diesem Falle bedauerten doch viele, dass diese Führung „schon“ nach 45 Minuten zu Ende war. Aber so blieb doch Zeit, noch gemütlich ein Tässchen Kaffee zu schlürfen und sich ein Stück Kuchen zu gönnen, oder sich einfach mit einem kühlen Apfelschorle zu erfrischen. Der anschließende Heimweg gestaltete sich des geringen Verkehrsaufkommens wegen recht zügig und entspannt. Mit einem herzlichen Dank an unseren Bus-Fahrer Walter für die sichere Fahrt, endete ein erlebnisreicher Tag.
Ulrich Kipp