Der Waldmeister - Ein Maienkraut
Jetzt blüht er wieder, der Waldmeister. Oft versteckt in Buchenhainen und -wäldern, fristet er ein Schattendasein bis er vom kundigen Kräuterfreund geerntet und zu Hause zur Herstellung der allseits berühmten Waldmeisterbowle oder Maibowle verwendet wird. Der aromatische und beruhigende Geruch, den man auch beim Vorbeigehen an frisch gemähten Wiesen wahrnehmen kann, hat schon immer die Phantasien der Menschen beflügelt. So wird er bei unseren niederländischen Nachbarn auch als „Lievevrouwebedstroh“ (Liebefrauenbettstroh oder Bettstroh der lieben Frau) bezeichnet. Ein Name der bei uns gerne für seinen nächsten Verwandten, das echte Labkraut gebraucht wird. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts kam er allerdings in Verruf durch sein ihm innewohnendes Cumarin Krebs zu erzeugen. Diese Behauptung wurde allerdings mittlerweile in den Bereich der Fabeln verwiesen. Der Duft- und Geschmacksstoff Cumarin ist leicht bis schwach giftig und ist auch in verschiedenen Konzentrationen im Zimt enthalten. Nichts desto trotz, vorsichtig sollte man mit diesem Kraut allemal umgehen. Ein allzu reichlicher Genuss dieses aromatischen Getränks kann nicht nur wegen des Alkohols, sondern auch des Cumarins wegen Kopfschmerzen erzeugen. Wie Paracelsus es schon so treffend ausdrückte - die Dosis macht es aus.
Was man für eine edle Waldmeisterbowle beachten sollte:
Es reicht schon ein Sträußchen von 10 bis 12 Stängeln für 1,5 Liter Wein aus. Wenn die Blüten noch nicht geöffnet sind, wird der Geschmack am stärksten. Aber auch das blühende Kraut kann noch verwendet werden. Am besten pflückt man die Kräuter in den späten Vormittagsstunden und lässt sie leicht welken. Jetzt kommt der Wein dran. Von Nichts kommt bekanntlich auch Nichts. Wer einen billigen Weißwein verwendet, der braucht sich über Kopfschmerzen auch nicht zu beklagen. Mit einem halbtrockenen Qualitätswein stellen Sie sicher, dass sie nachher nicht so viel Zucker zugeben müssen. Ein Gutedel vielleicht, oder einen Müller- Thurgau, oder Sie bevorzugen eher einen leichten Silvaner, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Genau wie auch bei den weiteren Zutaten. Ob Sekt, Secco oder Selters ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn Sie dann noch nachsüßen müssen, sollten Sie beachten, dass der Zucker in etwas Wasser gelöst und kurz aufgekocht wird (das soll eine weitere Maßnahme sein, um Kopfschmerzen vorzubeugen). Achten Sie auch darauf, dass die Schnittstellen den Stängel nicht in den Wein kommen, sonst entsteht ein krautiger Geschmack. Wie lange der Waldmeister im Wein baden darf lassen Sie am besten Ihre Nase entscheiden.
Auf einen fröhlichen Mai! Ihre Naturschutzgruppe Jettingen.
Ulrich Kipp
Jetzt blüht er wieder, der Waldmeister. Oft versteckt in Buchenhainen und -wäldern, fristet er ein Schattendasein bis er vom kundigen Kräuterfreund geerntet und zu Hause zur Herstellung der allseits berühmten Waldmeisterbowle oder Maibowle verwendet wird. Der aromatische und beruhigende Geruch, den man auch beim Vorbeigehen an frisch gemähten Wiesen wahrnehmen kann, hat schon immer die Phantasien der Menschen beflügelt. So wird er bei unseren niederländischen Nachbarn auch als „Lievevrouwebedstroh“ (Liebefrauenbettstroh oder Bettstroh der lieben Frau) bezeichnet. Ein Name der bei uns gerne für seinen nächsten Verwandten, das echte Labkraut gebraucht wird. In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts kam er allerdings in Verruf durch sein ihm innewohnendes Cumarin Krebs zu erzeugen. Diese Behauptung wurde allerdings mittlerweile in den Bereich der Fabeln verwiesen. Der Duft- und Geschmacksstoff Cumarin ist leicht bis schwach giftig und ist auch in verschiedenen Konzentrationen im Zimt enthalten. Nichts desto trotz, vorsichtig sollte man mit diesem Kraut allemal umgehen. Ein allzu reichlicher Genuss dieses aromatischen Getränks kann nicht nur wegen des Alkohols, sondern auch des Cumarins wegen Kopfschmerzen erzeugen. Wie Paracelsus es schon so treffend ausdrückte - die Dosis macht es aus.
Was man für eine edle Waldmeisterbowle beachten sollte:
Es reicht schon ein Sträußchen von 10 bis 12 Stängeln für 1,5 Liter Wein aus. Wenn die Blüten noch nicht geöffnet sind, wird der Geschmack am stärksten. Aber auch das blühende Kraut kann noch verwendet werden. Am besten pflückt man die Kräuter in den späten Vormittagsstunden und lässt sie leicht welken. Jetzt kommt der Wein dran. Von Nichts kommt bekanntlich auch Nichts. Wer einen billigen Weißwein verwendet, der braucht sich über Kopfschmerzen auch nicht zu beklagen. Mit einem halbtrockenen Qualitätswein stellen Sie sicher, dass sie nachher nicht so viel Zucker zugeben müssen. Ein Gutedel vielleicht, oder einen Müller- Thurgau, oder Sie bevorzugen eher einen leichten Silvaner, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt. Genau wie auch bei den weiteren Zutaten. Ob Sekt, Secco oder Selters ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Wenn Sie dann noch nachsüßen müssen, sollten Sie beachten, dass der Zucker in etwas Wasser gelöst und kurz aufgekocht wird (das soll eine weitere Maßnahme sein, um Kopfschmerzen vorzubeugen). Achten Sie auch darauf, dass die Schnittstellen den Stängel nicht in den Wein kommen, sonst entsteht ein krautiger Geschmack. Wie lange der Waldmeister im Wein baden darf lassen Sie am besten Ihre Nase entscheiden.
Auf einen fröhlichen Mai! Ihre Naturschutzgruppe Jettingen.
Ulrich Kipp