Kein Spielplatz!
Jedes Mal zu Beginn des Frühjahrs scheint das vor 3 Jahren angelegte Biotop in der „Kurzen Mark“ seine Attraktivität zu vervielfachen. Nicht ohne gemischte Gefühle beobachten die Naturschützer das wiederaufkeimende Interesse an dem kleinen Tümpel.
Auf der einen Seite freut uns, dass die Bevölkerung sich für die Entwicklungen in der Natur begeistern kann, auf der anderen Seite aber stellen wir immer wieder fest, dass es beim Anschauen nicht bleibt. So konnten wir feststellen, dass ein „Naturliebhaber“ einen Fisch in das Gewässer eingebracht hat, was für das gerade erst in der Entwicklung befindliche Biotop nachgerade schädlich ist. Warum? Nun weil das Biotop eigentlich erst im Werden begriffen ist. Nach den brachialen Eingriffen durch Ausbaggern, Abdichten und Herrichten des Randbereiches entstand zunächst einmal ein recht steriles Gewässer, ohne jeglichen sichtbaren Anflug von Leben. In den letzten zwei Jahren hat sich nun durch das vorsichtige Einbringen einer neuen Bepflanzung und hauptsächlich durch die Selbstheilungskräfte der Natur ein fragiles Gleichgewicht eingestellt. Die Pflanzen im Wasser- und Uferbereich sowie Algenteppiche beginnen sich allmählich auszubreiten und bieten mehr und mehr Schutz für Kleinlebewesen wie Flohkrebse, Wasserkäfer und Insektenlarven. So konnte im letzten Jahr erstmalig beobachtet werden, wie eine Libelle ihrem Larvenkostüm entschlüpfte. Würden sich jetzt in diesem Stadium Fische ausbreiten, würde der empfindlichen Balance wieder ein schwerer Schlag versetzt da Fische der Amphibienwelt im Teich großen Schaden zufügen würden. Des Weiteren konnte beobachtet werden, dass, wahrscheinlich Kinder, mit Stöcken in den Laichballen der Frösche herumgerührt und dadurch die Ballen zerteilt haben.
Bitte liebe Eltern und Großeltern, klärt eure Kinder darüber auf, dass in diesen schleimigen Ballen Leben entsteht, und dass ein intakter Laichballen der einzige Schutz für Nachkommenschaft der Frösche ist, deren Laich - weil früh laichend - von den Molchen ohnehin stark dezimiert wird. Jeder weiß, dass Wasser eine ungeheure Anziehungskraft auf Kinder ausübt. Ein sogenanntes „archaisches Relikt“, da Kinder instinktiv zu wissen scheinen, dass alles Leben auf dieser Erde aus dem Wasser gekommen ist. Ist das nicht ein hervorragender Anlass, unsere Kinder darauf hinzuweisen, dass achtsame Zurückhaltung der beste Naturschutz ist und dass, soviel Spaß es auch bringen mag, das Hineinwerfen jedweder Gegenstände dem Gewässer und der darin sich entwickelnden Fauna Unruhe und Störung bringt?
Ulrich Kipp
Jedes Mal zu Beginn des Frühjahrs scheint das vor 3 Jahren angelegte Biotop in der „Kurzen Mark“ seine Attraktivität zu vervielfachen. Nicht ohne gemischte Gefühle beobachten die Naturschützer das wiederaufkeimende Interesse an dem kleinen Tümpel.
Auf der einen Seite freut uns, dass die Bevölkerung sich für die Entwicklungen in der Natur begeistern kann, auf der anderen Seite aber stellen wir immer wieder fest, dass es beim Anschauen nicht bleibt. So konnten wir feststellen, dass ein „Naturliebhaber“ einen Fisch in das Gewässer eingebracht hat, was für das gerade erst in der Entwicklung befindliche Biotop nachgerade schädlich ist. Warum? Nun weil das Biotop eigentlich erst im Werden begriffen ist. Nach den brachialen Eingriffen durch Ausbaggern, Abdichten und Herrichten des Randbereiches entstand zunächst einmal ein recht steriles Gewässer, ohne jeglichen sichtbaren Anflug von Leben. In den letzten zwei Jahren hat sich nun durch das vorsichtige Einbringen einer neuen Bepflanzung und hauptsächlich durch die Selbstheilungskräfte der Natur ein fragiles Gleichgewicht eingestellt. Die Pflanzen im Wasser- und Uferbereich sowie Algenteppiche beginnen sich allmählich auszubreiten und bieten mehr und mehr Schutz für Kleinlebewesen wie Flohkrebse, Wasserkäfer und Insektenlarven. So konnte im letzten Jahr erstmalig beobachtet werden, wie eine Libelle ihrem Larvenkostüm entschlüpfte. Würden sich jetzt in diesem Stadium Fische ausbreiten, würde der empfindlichen Balance wieder ein schwerer Schlag versetzt da Fische der Amphibienwelt im Teich großen Schaden zufügen würden. Des Weiteren konnte beobachtet werden, dass, wahrscheinlich Kinder, mit Stöcken in den Laichballen der Frösche herumgerührt und dadurch die Ballen zerteilt haben.
Bitte liebe Eltern und Großeltern, klärt eure Kinder darüber auf, dass in diesen schleimigen Ballen Leben entsteht, und dass ein intakter Laichballen der einzige Schutz für Nachkommenschaft der Frösche ist, deren Laich - weil früh laichend - von den Molchen ohnehin stark dezimiert wird. Jeder weiß, dass Wasser eine ungeheure Anziehungskraft auf Kinder ausübt. Ein sogenanntes „archaisches Relikt“, da Kinder instinktiv zu wissen scheinen, dass alles Leben auf dieser Erde aus dem Wasser gekommen ist. Ist das nicht ein hervorragender Anlass, unsere Kinder darauf hinzuweisen, dass achtsame Zurückhaltung der beste Naturschutz ist und dass, soviel Spaß es auch bringen mag, das Hineinwerfen jedweder Gegenstände dem Gewässer und der darin sich entwickelnden Fauna Unruhe und Störung bringt?
Ulrich Kipp