Ungebremst …
Ja, verehrte Leserinnen und Leser, ungebremst wie nicht in jedem Jahr, zeigt sich heuer der Frühling so früh, ungestüm und so ausdauernd. Es sieht so aus, als wäre die Natur im Vergleich zu sonstigen Jahren um einen guten halben Monat voraus, sie scheint im Moment geradezu zu explodieren. Viele Pflanzen, die sonst um einiges später dran sind, strecken sich der Sonne entgegen. Der Seidelbast, hat seine Hochblüte schon hinter sich, der Huflattich reckt seine blattlosen Stängel mit strahlenförmigen sonnengleichen Blüten gekrönt aus dem Boden, und eben schickt sich das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) an, seine frech-gelben Blüten zu entfalten. Der lateinische Name „Ranunculus ficaria“ kennzeichnet diese Pflanze als zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranuculaceae) zugehörig. Den Beinamen „ficaria“ erhielt sie wegen der feigen-warzenähnlichen Form der Wurzelknöllchen.
Gerade diese Pflanze, die von den meisten Menschen unbeachtet sich an feuchten Halden und Uferstellen breitmacht, stellte für die Menschen des Mittelalters, nach langen und entbehrungsreichen Winterwochen, einen wahren Segen dar. Die jungen Blätter des Scharbockskrauts brachten nach der vitaminarmen Kost eines langen und dunklen Winters den ersten, kräftigen Schub an Vitamin C und bewirkten so, dass der „Scharbock“ seinen Schrecken verlor. Scharbock ist ein alter Name der Vitaminmangelkrankheit, die wir heute als Skorbut bezeichnen. Extremer Mangel an Vitamin C zeigt sich dadurch, dass das Zahnfleisch der Menschen heftig zu bluten anfängt und die Zähne locker werden. Im schlimmsten Fall fallen diese aus und sind damit unwiederbringlich verloren.
Auch wenn wir heutzutage eigentlich keine Probleme mit Vitamin C-Mangel haben, können die Blätter des Scharbockskrautes doch einen Frühlingssalat kulinarisch aufwerten. Sobald allerdings das Kraut sich zu blühen anschickt, bildet sie das schwach giftige Alkaloid „Protoanenmonin“ aus. Von da an ist vom Konsum dieser Pflanzen abzuraten. Diesen Artikel können Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch auf unserer Internetseite www.naturschutzgruppe-jettingen.de unter der Rubrik „Mitteilungsblatt“ noch einmal nachlesen – mit farbigen Bildern natürlich. Siehe auch unter: "Fachgebiete-Wildblumen-Frühling".
Liebe Naturschützer, wir treffen uns am Montag, den 10. April um 19:00 Uhr zu unserer monatlichen Sitzung. Selbstverständlich sind Gäste herzlich willkommen. Wo? Im Alten Schulhaus in Unterjettingen – ganz oben!
Ulrich Kipp
Ja, verehrte Leserinnen und Leser, ungebremst wie nicht in jedem Jahr, zeigt sich heuer der Frühling so früh, ungestüm und so ausdauernd. Es sieht so aus, als wäre die Natur im Vergleich zu sonstigen Jahren um einen guten halben Monat voraus, sie scheint im Moment geradezu zu explodieren. Viele Pflanzen, die sonst um einiges später dran sind, strecken sich der Sonne entgegen. Der Seidelbast, hat seine Hochblüte schon hinter sich, der Huflattich reckt seine blattlosen Stängel mit strahlenförmigen sonnengleichen Blüten gekrönt aus dem Boden, und eben schickt sich das Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) an, seine frech-gelben Blüten zu entfalten. Der lateinische Name „Ranunculus ficaria“ kennzeichnet diese Pflanze als zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranuculaceae) zugehörig. Den Beinamen „ficaria“ erhielt sie wegen der feigen-warzenähnlichen Form der Wurzelknöllchen.
Gerade diese Pflanze, die von den meisten Menschen unbeachtet sich an feuchten Halden und Uferstellen breitmacht, stellte für die Menschen des Mittelalters, nach langen und entbehrungsreichen Winterwochen, einen wahren Segen dar. Die jungen Blätter des Scharbockskrauts brachten nach der vitaminarmen Kost eines langen und dunklen Winters den ersten, kräftigen Schub an Vitamin C und bewirkten so, dass der „Scharbock“ seinen Schrecken verlor. Scharbock ist ein alter Name der Vitaminmangelkrankheit, die wir heute als Skorbut bezeichnen. Extremer Mangel an Vitamin C zeigt sich dadurch, dass das Zahnfleisch der Menschen heftig zu bluten anfängt und die Zähne locker werden. Im schlimmsten Fall fallen diese aus und sind damit unwiederbringlich verloren.
Auch wenn wir heutzutage eigentlich keine Probleme mit Vitamin C-Mangel haben, können die Blätter des Scharbockskrautes doch einen Frühlingssalat kulinarisch aufwerten. Sobald allerdings das Kraut sich zu blühen anschickt, bildet sie das schwach giftige Alkaloid „Protoanenmonin“ aus. Von da an ist vom Konsum dieser Pflanzen abzuraten. Diesen Artikel können Sie, liebe Leserinnen und Leser, auch auf unserer Internetseite www.naturschutzgruppe-jettingen.de unter der Rubrik „Mitteilungsblatt“ noch einmal nachlesen – mit farbigen Bildern natürlich. Siehe auch unter: "Fachgebiete-Wildblumen-Frühling".
Liebe Naturschützer, wir treffen uns am Montag, den 10. April um 19:00 Uhr zu unserer monatlichen Sitzung. Selbstverständlich sind Gäste herzlich willkommen. Wo? Im Alten Schulhaus in Unterjettingen – ganz oben!
Ulrich Kipp